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1. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 70

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 70 — Daran schloß sich die Provinz Rätien, die Augusta Yinde-licorum (Augsburg) zur Hauptstadt hatte und bis an den Inn reichte, auch die Alpenlandschaft, die östliche Schweiz und das deutsche Tirol einschloß. Östlich davon lag Noricum, wo man sich verhältnismäßig rasch dem römischen Wesen anschloß. Beim heutigen Laibach (Aernona), Pettau (Petovio), Cilli (Celeia), Klagensurt (Vinmum), St. Peter im Holz (Teurnia), Lienz (Aguonturn) konstituierten sich schon unter der Jnlisch-Claudischen Dynastie römische Municipien. Marc Aurel begrüudete Ovilava (heute Wels) als Kolonie. Auch im südlichen Pannonien (Ungarn, Kroatien, Slavonien) erwuchsen bedeutendere Orte: Sirminm (bei Mitrowitz) ward zur Zeit der Reichsteilung unter Diocletian die Residenz eines der Kaiser. Nach Dacien (Siebenbürgen, Moldau, Walachei, d. i. die heute hauptsächlich von Rumänen bewohnten Landschaften) hatte Kaiser Traian zahlreiche Kolonisten aus der ganzen römischen Welt geführt, da das Land durch den rücksichtslos geführten Eroberungskrieg völlig erschöpft war. Zugleich wollte man hierin der Grenzmark eine Bevölkerung pflanzen, deren Interesse mit dem des Reiches durchaus identisch war. Es ist nahezu das einzige Beispiel vou civiler Kolonisation in der Kaiserzeit, da man sonst nur Veteranen verwendete — Italien hatte keinen solchen Überfluß an Menschen mehr, daß man die Emigration hätte begünstigen mögen —; ausdrücklich wird berichtet, man hätte die Ansiedler hierhergebracht, um den Ackerbau und das städtische Leben in Flor zu briugen. Sarmizegctusa, die frühere Hauptstadt der dacischeu Könige, ward durch Traian zur römischen Kolonie gemacht, an die sich bald andere anschlossen. Die Stadt nahm, wie die Inschriften und die sonstigen Überreste (darunter ein Amphitheater) erweisen, einen bedeutenden Aufschwung; hier kam der Landtag der „drei Dacien" zusammen, der nach dem Vorbilde des Landtages der „drei Gallien" konstituiert war.

2. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 113

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 113 — Moguntiacum (Mainz), Argentoratum (Straßburg), Aquae Aureliae (Baden-Baden). Am stattlichsten zeigt sich diese Entwicklung in den Donaulandschaften, wo im zweiten Jahrhundert zwölf Legionslager sich befanden, deren „canabae“ sämtlich zu Fig. 46. i( ul lxv/ i? 4 mm 31' Römischer Schildbuckel, gefunden 1855 zu Halmlgy in Siebenbürgen. (Jetzt im Bruckenthal'schen Museum zu Hermannstadt.) Städten heran gediehen. So Apulum in Dacien, beim heutigen Karlsburg in Siebenbürgen, wo sogar zwei Städte entstanden, ein Mnnicip und eine Kolonie: jenes eine mehr civile, dieses eine mehr militärische Gründung: das Element der Veteranen und Jung, Rom Ii. 8

3. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 114

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 114 — bcr Kaufleute scheint eben gelegentlich nicht zusammengewirkt zu haben. — Pannonien hatte vier Lagerstädte aufzuweiseu: Aquin-cum (Ofen), Brigetio (bei Komorn), Carnuntum (bei Hainburg in Niederösterreich) und Vindobona (Wien). In Noricum war Lauriacum (Lorch), in Raetien Castra Regina (Regensburg) erst Hauptquartier, dann Stadt. Neben dieser städtischen Entwicklung ging die ländliche einher: die Ansiedelung der Veteranen als Bauern im Grenzlande; im dritten Jahrhundert hat diese Formen angenommen, die gar sehr an die stabile Militärgrenze erinnern, die Jahrhunderte lang Ungarn und die Nachbarlandschaften von den Ländern der Pforte geschieden hat. Der Begründer dieser Institution, die von den späteren Kaisern weiter entwickelt wurde, war Alexander Severus, indem er große Strecken Landes unter Offiziere und Soldaten als Eigentum verteilte, mit der Bedingung, daß dafür ihre Leibes-erbeu den Grenzdienst leisten sollten. Die Ländereien dursten nicht an Private vergeben werden, da der Kaiser mit Recht meinte, die „Grenzer" würden desto eifriger Dienst thun, wenn sie ihre eigenen Felder zu verteidigen hätten. Diese militärischen Ansiedlungen erhielten von regierungswegen Vieh und Sklaven beigestellt, damit die Bearbeitung des Landes nicht verzögert würde, sei es aus Mangel an Arbeitskräften, sei es wegen der Gebrechlichkeiten des Alters der Besitzer. So wurde der Grenzdienst in eine Reallast verwandelt. Ähnliche Maßregeln, wie Alexander Severus an der Donau, ergriff Kaiser Probus für den Orient z. B. in Jsaurien, wo das Räuberwesen sich anders nicht ausrotten ließ; der Kaiser schenkte an Veteranen alle schwer zugänglichen Orte, die als Schlupfwinkel für die Räuber dienen konnten; er stellte zugleich die Bedingung, daß ihre Söhne, sobald sie das 18. Lebensjahr erreicht hätten, Soldaten werden müßten, damit sie nicht selbst am Räuberhandwerk Geschmack fänden. Die Maßregel soll sich bewährt haben.

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 83

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 83 — mäßig wohlstehender Mann, der sich zu seiner Bedienung einen Sklaven oder eine Sklavin hielt. Wir besitzen auf einer fieben-bürgischen Wachstafel einen Kaufvertrag, wonach am 4. Oktober Fig. 32. y/'/' v ////'/, ::4/: wmmkä Der Centurio Marcus Caelius (mit militärischen Dekorationen). des Jahres 160 n. Chr. Claudius Julianus, ein Soldat der zu Apulum (bei Karlsburg in Siebenbürgen) stationierten Xiii. Legion, um 420 Denare ein Weib, Namens Theodote, eine Kreten-serin, kaufte. «*

5. Römische Geschichte - S. 59

1893 - Dresden : Ehlermann
Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Misswirtschaft. 59 Aufnahme von Proletariern in die Legionen (vgl. o. I.)! Glückliche Streifzüge durch das Land; eine Felsenburg mit den Schätzen Jugurthas wird erstürmt, Jugurtha und Bocchus mehrmals geschlagen. Dennoch ist der Feind nicht niedergeworfen. Erst die geschickten Unterhandlungen des jungen Quästors Sulla bewegen Bocchus zum Abschluss eines Friedensbündnisses mit Rom und zur Auslieferung Jugurthas. Der gefangene König wird im Triumph aufgeführt und stirbt im kapitolinischen Staatsgefängnis*) des Hungertodes. Ein Teil Numidiens wird für Rom eingezogen.**) Iii. Der kimbrische Krieg. Die Einwanderung der Germanen in Mitteleuropa ruft Bewegungen vor, die auch das römische Reich bedrohen. Die Germanen, von N. und O. kommend, treiben die Kelten vor sich her, die sich nach W. und S. ausbreiten (die Überflutung Oberitaliens durch die Gallier und ihr Einfall in Etrurien und Latium um 390 v. Chr. wohl schon Folge davon). Diese Bewegungen finden ihren Abschluss erst in der grossen Völkerwanderung von 375 n. Chr., zu der die Hunnen den Anstoss geben. Die.wanderung der Kimbern („Kämpen“), deren Heimat Jütland, ein Glied dieser Kette. Auswanderung mit Frau, Kind und sämtlicher Habe einschliesslich der Haushunde. Ein gedeckter Karren ihr Zelt. Riesengestalten mit blonden Haaren und blauen Augen. Dichte Felle ihre Kleidung, geschmückte Helme, Panzer, Hiebwaffen, längliche und schmale Schilde ihre Bewaffnung. Schlachtaufstellung in gleichseitigem Viereck. Reiterei. Die in der Schlacht Gefangenen werden von Priesterinnen den Göttern geopfert. Die Kimbern dringen zuerst zum Schwarzen Meere vor, von da die Donau aufwärts gegen Böhmen, wo sie von den (keltischen) Bojern zurückgeschlagen werden. Sie wenden sich nach S. und rücken in Noricum (Kärnthen und Krain) ein, wo die Bergvölker von den Tauern (Taurisker) bis zu dem südwärts gewendeten Donaulauf in Ungarn (Skordisker) den Befehlen der Römer bereits gehorchen. Der Konsul Papirius Carbo sucht sie in einen Hinterhalt zu locken, wird aber 113 bei Noreja geschlagen und 113 *) Das unterirdische Tullianum, ein alter Brunnenschacht mit einer Quelle (tullus — Springquell, vgl. tollo), in deren Wasser der Apostel Paulus später seinen Kerkermeister getauft haben soll (carcer Mamertinus). **) In den ändern teilte sich Bocchus und ein schwachsinniger Halbbruder Jugurthas.

6. Das Alterthum - S. 343

1874 - Paderborn : Schöningh
— 343 — Sieger kränkte es, dass sich Sulla den Ruhm zuschrieb, den Krieg beendigt zu haben, und dass Metellus sich den Beinamen Numidicus beilegen durfte. — Das westliche Numidien wurde zu Mauretanien geschlagen, der Rest dem Halbbruder des Jugurtha, Gauda, verliehen. In Bezug auf die politischen Verhältnisse hatte der Krieg den Beweis geliefert, dass ein militärischer Parteimann, wie Marius, besser als ein blosser Politiker, wie die Gracchen, im Stande sei, die Vorherrschaft der Nobilität zu stürzet. 2. Die Völker des Nordens. Der eimbrisehe Krieg, 113—101. §. 124. Das mittlere und nördliche Europa war damals fast ganz von zwei grossen Volksstämmen, den Ceiten und den Germanen, bewohnt. Die C e 11 e n hatten sich von dem atlantischen Meere und von Gallien aus über das südliche Deutschland verbreitet. Die Helvetier in der Schweiz, die Bojer in Baiern und Böhmen, die Taurisker in Steiermark und Kärnthen, die Noriker in Friaul, Krain und Istrien waren Celten. Auch in Britannien und Irland sassen celtische Stämme. Im mittleren und nördlichen Deutschland und an den Ufern der Ostsee wohnten Germanen. Schon lange irrte am Saume der Landschaften, welche die Celten an der Donau besetzt hatten, ein germanisches Volk, die Cimbern, umher.*) Sie waren aus der Gegend von Jütland südwärts vorgedrungen und hatten auf ihren langen unregelmässigen Wanderzügen wahrscheinlich auch kleinere celtische Stämme unter sich aufgenommen, wie denn die Namen ihrer Anführer öfters celtisch sind. Ihre Waffen waren ein Wurfspiess (materis), ein Schwert, ein schmaler Schild und ein kupferner Helm. Ihre Schlachtordnung war eine tief aufgestellte Phalanx, deren erste Glieder sich oft die Gürtel mit Stricken an einander banden. Den Ort der Schlacht bestimmten sie dem Feinde bisweilen vorher. Eine Wagenburg mit lederbespannten Wagen folgte dem Heere; Priesterinnen verkündeten ihnen den Willen der Götter. Gegen die celtischen Stämme drangen die Römer damals nach zwei Seiten hin vor. Da nämlich die Gegenden, durch die der Landweg von Italien nach den römischen Provinzen Spanien und Macedonien führte, von Celten bewohnt waren, so strebten sie dahin, diese Ver-bindungsländer zu besetzen. Ein Hülfsgesuch der Massilioten gegen ihre *) Niebuhr, Vorlesungen I, 372 u. Ii, 319 hält die Cimbern für Celten. Dagegen beweist Mommsen R. G. Ii, 164 mit überzeugenden Gründen ihre deutsche Abkunft. - Der neueste Forscher Boltzmann sucht eine Identität der Celten und Germanen nachzuweisen.

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 788

1877 - Leipzig : Teubner
788 N0{l0&£Tttl sica, 3. — 3) eine der ältesten metrischen Formen oder Weisen, Melodieen, ein religiöses Lied des dorischen Stammes, meist zu Ehren des Apollon angestimmt unter Begleitung der Flöte oder Kithara, ohne Gegenstrophe und Widerholung in Einem Strome fortgehend. Ein solcher war der Haupttheil des musischen Agon an den Pythien. — 4) Nouög, die Distriktseintheilung Aegyptens, eingeführt angeblich von Sesostris, der die 3 Provinzen in 86 Nomen theilte, wobei aus Mittel-ägypten 16, auf Ober- und Unter-Aegypten je 10 kamen. Doch fand wol namentlich in der Zabl im Laufe der Zeit manche Veränderung statt. Die Beamten, welche den Distrikt verwalteten und die Abgaben für den König erhoben, hießen Nomarchen. Hdt. 2, 164. Strab. 17, 541. Biod. Sic. 1, 73. No/uos-ezui s. ’Ehxlriola, 6. und Gesetzgebung. Nonae s. Jahr, Ii. Nonäkris, Nmvctyiqis, uralter Ort im nördlichen Arkadien im N.-W. von Pheneos, bildete mit Kallia und Dipoina eine s. g. Tripolis, war aber schon zu Pausanias' Zeir fast gänzlich verschwunden. Hdt. 6, 74. Paus. 8, 17, 6. Nahe bei demselben war das Wasser der Styx. Nach ihr nennt Ovid (met. 2, 409.) die Arkadicrin Kallisto virgo Nonacrina, die Atalanta (met. 8, 426.) No-nacria, den Evander (fast. 5, 97.) Nonacrius heros. Nonii, ein plebejisches Geschlecht, dessen hervorragendste Mitglieder folgende sind: 1) A. Nonius, im Jahre 101 v. C. Volkstribun, wurde in demselben Jahre aus Antrieb des Saturninns ermordet. Plut. Mar. 29. — 2) Nonius, ein Neffe Sulla's, fiel bei der Bewerbung um ein Amt wegen der Abneigung des Volkes gegen Sulla durch, im Jahre 87 v. C. Plut. Süll. 10. — 3) Non. Sufenas, war im I. 56 Bolks-tribun, gehörte zur Partei des Pompejus, welchem er zur Erlangung des Eonsnlats behülflich war. Wegen der in dieser Veranlassung vorgekommenen Störung der Consularcomitien wurde er später vor Gericht gestellt, aber durch den Einfluß des Pompejus sammt dem auch dabei betheiligten Cato freigesprochen. Cic. ad Att. 4, 15, 4. — 4) Non. Asprenas, diente als Legat unter Cäsar in Afrika und Hispanien. Caes. b. Hisp. 10. — 5) Non. Asprenas, ein Freund des Augustus, wurde der Vergiftung angeklagt (Suet. Oct. 56.), indeß freigesprochen. Er war mit einer Schwester des bekannten Quinctilius Var ns vermählt und vielleicht 6 n. E. Konsul. — Sein Adoptivbruder war 6) Sext. Nonius, Eonsul unter August im Jahre 8 n. C. — Des Asprenas Sohn war 7) C. Asprenas, welcher unter seinem Oheim an der Schlacht im Teutoburger Walde Theil nahm, glücklich entkam und später (14) Afrika verwaltete. Tac. ann. 1, 53. — 8) Nonius Marcellus, römischer Grammatiker, s. Grammatiker, 7. Nonuos s. Epos, 6. Nöra, Ncöqu, l) sehr alte Stadt Sardiniens an der Südseite, von eingewanderten Iberern gegründet, an der Westseite des caralitanischen Busens; an der Stelle des j. Torre Forcadizo., Paus. 10, 17, 5. — 2) festes Bergschloß Kappa-dokiens am Fuß des Tauros nach Lykaonien zu, in welchem Antigonos einen ganzen Winter hindurch den Eumenes vergebens belagerte. Plut. Eum. 10. Nep. Eum. 5. — Noricum. Xorba, Nrngßcc, Stadt in Latium am Abhange der Volskerberge, zwischen Sulmo und (Sora, von sehr fester Lage (Liv. 2, 34.), so daß die karthagischen Geiseln hier aufbewahrt wurden. Liv. 32, 34. Im sullanischen Bürgerkriege wurde N. zerstört. App. b. c. l, 94. Von ihren Polygonen Mauern und Tempeln finden sich noch Reste bei dem Dorfe Norma. Norbäni (vielleicht ist Vibius ihr Gentilname), ein altes Geschlecht aus Latium. Dazu gehören: 1) C. Norb. Bulbus (auch Balbus), im Jahre 95 v. C. Volkstribun, klagte den von den Cim-bern im Jahre 105 geschlagenen Servilius Cäpio an, der mancherlei Ungerechtigkeiten sich schuldig gemacht hatte. N. verfuhr aber bei feiner Anklage sehr gewaltthätig (Cic. de or. 2, 28, 48.) und wurde deshalb nach Ablauf feines Tribunals von P. Sutpicius Rufus angeklagt, jedoch in Folge der trefflichen Vertheidigung des Redners Antonius völlig freigesprochen. Cic. de or. 2, 49. 50. Später wurde er Prätor auf Sicilien und vertheidigte die Insel gegen die Angriffe der italischen Bundesgenossen. Im Jahre 83 wurde er Consul. In den sullanischen Unruhen wurde er von Sulla bei Capua (Plut. Süll. 27.), ebenso im Jahre 82 von Marcellus geschlagen; nach der Niederlage seiner Partei floh er nach Rhodos, wo er sich selbst tödtete. App. b. c. 1, 91. — 2) C. Norb. Flaccns, Sohn des (Prätors im Jahre 72 v. C.) L. Norbanus, war unter Antonius und Oetavian im Jahre 42 Legat, kämpfte mit ihnen gegen die republikanische Partei, erhielt im Jahre 38 das Consulat und führte im Jahre 34 gegen die aufrührerischen Hispanier einen glücklichen Krieg. Bio Cass. 49, 22. — 3) L. Ap -Pius Norb. Maximus, verwaltete unter Domitian die Provinz Bithynien (Plin. ep. 10, 66.), nahm au der Verschwörung gegen das Leben des Kaisers Theil, zeichnete sich im Feldzuge des Trajan gegen Decebalus aus (103) und fiel im Kriege gegen die Part her. Bio Cass. 68, 30. Noreia, Nog-tjca, alte Hauptstadt der Taurisker in Noricum, von der wol die ganze Provinz ihren Namen hatte. Sie lag mitten im Laube am Fluß Murius und ist besonbers durch die Nieberlage der Römer unter Papirins Carbo durch die Cimbern (im Jahre 113 v. C.) bekannt, sowie durch die vergebliche Belagerung der Bojer zu Cäsars Zeiten (Caes. b. g. 1, 5.); j. wahrscheinlich Neumarkt in Steyermark. Noricum, To Nwqiy.öv, Noricus ager (Tac. ann. 2, 63. hist. 1, 11. 70. Caes. b. g. 1, 5.), römisches ©übboitaulanb, wahrscheinlich benannt von der St. Noreja. Es grenzte im W. an Ratten und Vinbelicien (Aenusfluß), im Norben an Germanien (Danubius), im O. an Pannonien (Mons Cetius), im S. an Pannonien und Italien (Savusfluß, carnifche Alpen) — also das heutige Ober- und Nieberöfterreich, der größte Theil von Steyermark, Kärnthen, Krain, das bairische Jnn-viertel, Pusterthal, Pinzgau, Salzburg. Fast das ganze Land ist gebirgig: die Alpes Noricae durchziehen dasselbe, und im N -O. liegt der Mons Cetius (j. Kahlenberg und Wienerwald), im S. die carnischen und venetischen Alpen, sowie der M. Ocra (j. Birnbanmer Walb). Das Land hatte seinen Reichthum weniger in fruchtbaren Gefilben als in dem Metallreichthum seiner Berge;

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 841

1877 - Leipzig : Teubner
Pankrates der 12 ionischen Bundesstädte ans der Westküste Kleinasiens bei dem Bundestempel Panionion in der Nähe von Mykale {Hüt. 1, 148.) zu Ehren des helikouischeu Poseidon, nach Boeckh in dem Jahre vor Ol. 1 eingesetzt. Die Priester des Gottes, die das Bundesopfer verrichteten, wurden ans den Bürgern von Priene gewählt und hießen ßuoixsig. Mit der Feier waren auch Wettkämpfe verbunden. Strab. 8, 384. Diod. Sie. 15, 49. — Außer den großen Panionien werden auch kleinere erwähnt, z. B. zu Smyrna. Pankrätes, fluynqixrr]?, 1) ein Epigrammen-dichter in der griechischen Anthologie; — 2) Verfasser eines Gedichts 'A1uvziy.ü und eines elegischen Gedichts @ctlü<3oi.ct tqycc; — 3) ein alexandrinischer Dichter, welcher sich durch ein Gedicht auf Hadrian und Antiuons die Aufnahme in das alexandrinifche Mnseum erwarb; — 4) eilt kynischer Philosoph; — 5) ein ägyptischer Zauberer (Lucian. philopseud. 34.), der Meister des durch Goethe bekannten Zauberlehrlings. Ilayxqdtlov s. Gymnasium. Paunonia, nawovlu, an der untern Donau gelegenes Land. Mit Norieum und Rhätia bildete P. unter Augustus die illyrischen Provinzen und wurde wol erst seit Kaiser Claudius genauer geschieden und abgegrenzt. Im W. schied der M. Cetius es von Norieum, int S. der Savusflnß von Jllyrieum, im O. der Danubius, von Daeien, im N. derselbe Strom von Großgermanien; es -umfaßte also den östl. Theil von Oesterreich, Steiermark und einen Theil von Krain, Ungarn, Slavonien und Bosnien. Durch eine vom Fluß Arrabo (j. Raab) bis zum Savus gezogene Linie zerfiel P. in P. superior (westlich) und inferior (östlich). Das meist ebene Land ist mir im N.-W. und S. von bedeutenden Gebirgen umschlossen und wird nur von den Ausläufern der Alpen, Alpes Pannonicae (Tac. hist. 2, 98. 3, 1.) durchzogen. Der M. Carvancas bildete das nördliche Grenzgebirge gegen Noricum, M. Cetius (j. Kahlenberg und Wienerwald) gegen Westen, die Albii oder Albani montes (noch j. Alben) streichen nach S. und scheiden (Sroatieu und Bosnien von Dalmatien. Außer bim Grenzstrom Danuhius gehören dessen Nebenflüsse, der D rav ns (j. Drave) und Savus (j. Save), hieher mit ihren Zuflüssen; der Landsee Pelso oder Peiso (j. Plattensee) lag zwischen Dravus, Arrabo und Danubius. P. galt als rauh, kalt, steinig und wenig ergiebig; Holz war 7inhauptproduct, beit Mctaüreichthmn des Laubes siuben wir bei beit Alten nicht erwähnt. — Die Panitottii, ein illyrischer Stamm, zeichneten sich durch Tapferkeit aus, standen aber vor der römischen Herrschaft auf niedriger (Kulturstufe. August» Feldherr Vibins vollendete die von diesem begonnene Unterwerfung; doch erst Tiberins sicherte nach der Erhebung Marbods den Besitz des Landes als römische Provinz, woraus an der Donau eine Menge Castelle, Colonieen und Mu-nicipien angelegt wurden, während Land - und Heerstraßen das Land nach allen Richtungen durchzogen. Als Völkerschaften werden genannt die Azäli, Cytni, Boji, Lalovici, Coletiaui, Seordifei in P. superior; die ^lravisei, Hereuniatä, An-diantes, Jafsii, Amantes in P. inferior. Die wich- ! tigsten Städte waren: Vindobona (jetzt Wien), Pantaleon. 841 Pötav io (j. Pettau), Aentöna (j. Laibach), Nauportus (j. Oberlaybach), Sisea (j. Sißek), Sirmium (j. Ruinen bei Mitrovitz in der Land-schast Syrmien), Taurnnum (j. Semliu), Ci-balä am See Hiulees, Searabantia (j. Oeben-burg), Sabaria (j. Stein ant Anger) , Car -nun tu nt ant Danubius (R. bei Haimburg), Bregetium besgl. (R. gegenüber Kontern); Aquineum (j. Alt-Bnba [Ofen]), Murfa (j. Effef). Panompliaios, nuvoiicpaloq, f. Zeus, 3. Panöpeus, Ttccvovtevs, 1) f. Epeios. — 2) auch Tjccvonsca, alte, schon zu Homers Zeiten {Rom. Ii. 2, 520. 17, 307. Od. 11, 581.) beben-tenbe Stadt in Phokis am Kephissos, dicht au der boiotischen Grenze, 20 Stadien westlich von Chaironeia, später gewöhnlich Phanoteus genannt. Strab. 9, 423. Als Grenzfestung gegen Boiotien von großer Wichtigkeit, war sie schon von dem Heere des Terxes in Brand gesteckt worben (Hdt. 8, 35.); baun wird sie mit ihrem Gebiet von Thukydides genannt (4, 76. 89.), erlitt später starke Verwüstung im phokischen Kriege und wurde, als sie sich wieder erholt hatte, im I. 86 v. C. durch die Soldaten des Taxilos, des Feldherrn des Mithridates, zerstört (Plut. Süll. 16.). Pausanias (10, 4, 1.) fand nur noch einige Hütten, deren Bewohner beu Namen und die Rechte der alten Stadt in Anspruch nahmen. Bedeutende Ruinen haben sich erhalten. Panopölis, Tluvonolis, uralte Stadt im nördl. Theile Oberägyptens am rechten Nilufer, wol mit Chenttnis identisch, Hauptstabt eines Nomos. Sie war besonbers von Steinmetzen und Leinwebern bewohnt, besaß einen prächtigen Perseustempel und war der Geburtsort des Dichters Nonnos; j. Akhmyn. Hdt. 2, 91. 145. Strab. 17, 813. Panormos, -on, -oder -us, -um, Uävoqfiog, Name mehrerer durch treffliche Häfen bekannter Städte: 1) ant westlichen Theile der Nordküste Siciliens an der Mündung des Flusses Orethos, von den Phvinikeru gegründet, uralt und bedeutend, j. Palermo. Thue. 6, 2. Pol. 1, 38. Nachbetn die Römer sie 254 v. C. beit Karthagern entrissen, wurde sie steuerfrei und später Kolonie. 2) Hasen beim Vorgebirge Rhioit in Achaia, j. Tekieh. Thue. 2, 86. — 3) Haupthafen an der Ostküste von Attika in der Nähe von Prasiai, j. Porto Raphti. — 4) großer und bequemer Hasen in Epeiros, siiblich von Orikos, j. Palerimo. Strab. 7, 324. — 5) Hafenstabt von Ephesos. Hdt. l, 157. — 6) Stadt aus Samos. Liv. 37, 10. Andere Städte besselben Namens lagen ans Kreta, Chalkibike und in Marmarika (Libyen). Pantakyas, Uccvra-nvccs, Fluß aus der Ostküste Siciliens unfern Syrakus, j. Fiume bi Por- cari. Thue. 6, 4. Verg. A. 3, 689. Ov. fast. 4, 471. Pantaleon, Tlavralsav, machte sich 644 v. C. zum Tyrannen ober König im Eleifchen Pisa und entriß beit Eieiern die Anorbnung der olympischen Spiele. Er regierte übermüthig und frevelhaft. Seine Sohne Damophon und Pyrrhos fetzten den Krieg gegen Elis fort, konnten indeß jenen Erfolg nicht behaupten; durch Sparta's Unterstützung wurde 570 Pisa zerstört und die Pisate» wieder den Eieiern unterworfen. Paus, 6, 21. 22. '

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1065

1877 - Leipzig : Teubner
Zjlqßcovtöog Xifivr] — Zurjßig. otte Hauptstadt von Maionia, Tanlalis, durch eilt Erdbeben vernichtet, und an ihre Stelle der See Aela getreten sein soll. Hom. Ii. 24, 615. Strab. 13, 579. Vgl. auch Niobe. Ziqßajviffog kifivri oder 77 Zigßavls l., See Unterägyptens, der sich östlich von Gerrha bis gegen Rhinokolura hin, 200 Stadien weit, längs des Mittelmeeres erstreckte, mit welchem er durch einen Ausfluß (eyigriyfia) iit Verbindung stand. Er war tief und enthielt viel Asphalt. Nachdem das Ekregma jetzt verstopft ist, ist der See (jetzt Sebaket Bardoil) fast ganz ausgetrocknet. Hdt. 2, 6. Diod. Sic. 1, 30. Sirenes s. Seirenes. Siris, Siqig, Fluß in Liicanien, an dessen Mündung in den tarentinischen Meerbusen eine uralte griechische Stadt gl. N. lag (j. an der Stelle Torre di Senna), die indeß wegen ihrer ungesunden Lage nach der Gründung des nahen yerakleia von den Bewohnern verlassen wurde und nur Hasenstadt blieb. Am Siris (j. Sinito) erfocht Pyrrhos (f. d.) seinen ersten Sieg über die Römer. Strab. 6, 264. Flut. Pyrrh. 16. — Eine gleichnamige Städt Paioniens erwähnt Herodot (8, 115.), die Einwohner Utqoncti'ovsg (5, 15.). Sirius f. Sternbilder, 5. Sirmium, Zxq^iov, alte, von den Tauriskern am Savus gegründete, Stadt in Unterpannonien, in den Dakerkriegen Hauptkriegsdepot der Römer und dadurch sehr wichtig. Auch enthielt sie bedeutende Waffenfabriken und war das Hauptquartier des Admirals der ersten slavischen Donau-flotte; Kaiser Probus war hier geboren. Jetzt weitläufige Ruinen bei Mitrowitz. Herod. 7, 2. Vopisc. Prob. 3. Sisäpon, Eioancöv, wichtige Stadt in Hispania Bätica, nördl. von Eorduba, berühmt, durch ihre Silberbergwerke und Zinnobergruben; j. Almaden in der Sierra Morena. Cic. Phil. 2, 19. Strab. 3, 142. Siscia, Zigy-ia, oder Segesta, Segestica, St. im südöstlichen Theile von Oberpannonien auf einer von den Flüssen Savus, Kolapis und Odra gebildeten Insel zwischen Aemona und Sirmium, sehr fest, bedeutende Handelsstadt und der Mittelpunct aller Unternehmungen des Augustus und Tiberius gegen Pannonien und Jllyrien. Sie war zugleich Münzstätte und Stationsort der Flotte aus dem Savus. In dem j. Sissek finden sich noch manche Alterthümer. T)io Cass. 49, 37. Strab. 7, 314. Sisenna, L. Cornelius, geb. um 119 v. C., 78 Prätor, gestorben 67 auf Kreta als Legat des Pompejus im Seeräuberkriege, erwarb sich einen Namen als Historiker durch seine Historiae (wenigstens 12 Bb.), die namentlich die Zeit Snlla's behandelt zu haben scheinen. Außerdem schrieb er einen Commentar zu Plantns und übersetzte die mitesischeu Geschichten des Aristeides (Ov. trist. 2, 443.). Mit Anerkennung gedenkt seiner Cicero mehrfach {Brut. 64. legg. 1, 2, 7.); anders Sallnft {Jug. 95.). Die Fragmente (gesammelt bei Peter, hist. Rom. rel. I, p. 277 ff.) verrathen einen geschraubt archaistrenbeu Stil. Monographie von Roth (1834). Sistrum, aeiorgov, eine Klapper von Metall, welche beim Jsisdienst gebraucht wurde. Sie sollte wol ursprünglich die Trauerklagen um den ver- 1065 schwniidenen Osiris taktmäßig begleiten. Ov. met. 9, 693. 778. a. a. 3, 13, 11. Mart. 14, 54. Juv. 13, 93. Sisygambis, Ziavyaußig, Mutter des Dareios Kodomannos, wurde in der Schlacht bei Jssos von Alexander gefangen genommen, aber sehr rücksichtsvoll behändest. Auf die Nachricht von Alexanders Tod starb sie einen freiwilligen Hungertod. Gurt. 10, 5. Diod. Sic. 17, 67. Sisyphos, Ztovcpog (von aocpog, der Schlaukopf), Sohn des Aiolos (s. d.) und der Euarete, Gemahl der Pleiade Merope, Vater des Glaukos, Großvater des Bellerophontes, Erbauer und König von Ephyra (Korinth). Korinth war schon in ältester Zeit eine Schiffahrt und Handel treibende Stadt; deshalb heißt Sisyphos bei Homer der gewinnsüchtigste der Menschen und gilt überhaupt als verschlagen und schlecht. Hom. Ii. 6, 153. Theogn. 702 ff. Ov. her. 12, 204. Hör. sät. 2, 3, 21. Wegen seiner Schlechtigkeit wurde er in der Unterwelt bestraft, indem er ewig einen Fels-block einen hohen Berg hinanfwälzen mußte, der stets, sobald er ihn aus die Höhe gebracht, wieder hiimbrollte. Hom. Od. 11, 593. Verg. G. 3. 39. Ov. met. 4, 459. Cic. tusc. 1, 5. Die Ursache dieser Strafe, welche Homer nicht nennt, wird von Späteren verschieden angegeben. Er soll die Pläne der Götter verrathen, Reisende räuberisch überfallen, den Zeus an Asopos verrathen haben, als derselbe des Asopos Tochter, Aigina, entführt hatte it. s. w. Als ihn Zeus, ltnt ihn zu bestrafen, durch bett Tod in den Hades wollte holen lassen, fesselte Sisyphos den Tod auf listige Weise, so daß nun ltiemattb mehr starb, bis Ares den Tod löste. Auch wirb erzählt, S. habe vor seinem Tode seinem Weibe besohlen, ihn nicht zu bestatten , und daraus den Hades gebeten, ihn nur für kurze Zeit zur Oberwelt zu entlassen, damit er sein Weib bestrafen sönne; auf der Oberwelt angelangt, wollte er nicht wieber seinem Versprechen gemäß in die Unterwelt zurück und mußte von Hermes hinabgeholt werben. Auch bies wirb als Gntttb seiner Bestrafung angegeben. Das Grab des S. war auf dem Jsthmos, wo er bent Meli kertes (s. Athamas a. E.), bessen Leichnam er am Meeresufer .gefuitbcti hatte, die isthmischen Spiele gestiftet haben soll. Ziöiqa s. Kleidung, 5. Sitake, Ülzä-nr], eine volkreiche, aber wenig genannte Stadt Babyloniens, 15 Stabien von bcr Mündung des Physkos in den Tigris und nicht weit von der metrischen Matter, an der Stelle des heut. Eski Bagdad. Xcn. Anab. 2, 4, 13. Sitella, ein vasenartiges Gesäß, welches bei Abstimmungen der Eomitien die Stimmtäselchen aufnahm. 2jirt]Q€(Jiov, das Verpflegungsgeld der athenischen Krieger, das sie äußerndem Solde von 2 und mehr Obolen täglich erhielten, betrug für den gemeinen Fußsoldaten ebensoviel, für den Socha-gos wahrscheinlich das Doppelte, für den Strategen das Vierfache. Zjirrjgiq, Beköstigung auf Staatskosten, wurde vielen, wenn nicht allen sungirenden Beamten und den ihnen zugeordneten Gehülsen (s. unter Bovlrj und ’Asi’oizol) in ihren Amtslocalen zu Theil. Im Prytaneiou speisten auch fremde Gesandte, Herolde und athenische Bürger, denen man ihrer

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 274

1877 - Leipzig : Teubner
274 Curulis — Daidalos. zu beurtheilen. — Hauptausgg. von I. Mützell (2 Bde. 1841), Zumpt (1849) und Hedicke (1867); Schulausgg. von Mützell (1843), Zumpt (2. Aufl. 1864) und Vogel (2 Bdd. 1870—72. 2. Aufl 1875.) Curülis s. Magistrates, A. Custodia s. Carcer. Custos, 1) Bezeichnung des paedagogus; 2) der Aufseher über die Stimmurnen in den Comi-tien, welcher freiwillig oder erbeten oder erloost zugegen war, um Unterschleif zu verhüten; vgl. D i ribitor. Cutiliae, alte sabinische, angeblich von Oeno-trern gegründete Stadt östlich von Reate, später verschwunden, j. Contiglione {Liv. 26, 11.), in deren Nähe Vespafian auf feiner Villa starb. Suet. Vesp. 24. Dem Wasser des Sees, an dem sie lag (lacus Cutiliae, Aquae Cutiliae) wurden Heilkräfte zugeschrieben. Plin. n. h. 3, 12, 16. Cymbäluin, ein hohles, beckenförmiges Instrument, meist von Messing, mit gellendem Tone, vorzugsweise bei den Bacchanalien und Kybele-Festen gebraucht. Liv. 39, 8. Cypriänus, Thascins Cäcilius, aus Afrika, anfangs heidnischer Rhetor, 248 Bischos zu Karthago, gestorben als Märtyrer unter Valerian 256 oder 257 u. C. Er bildete sich nach Ter-tnllians Schriften, ohne in dessen Schroffheiten zu verfalleu; seine Werke und sein Leben zeugen von seiner innigen und begeisterten Anhänglichkeit an die Kirche, wie von seiner Treue und Weisheit in der Ausübung seines Berufes. Ausgabe seiner Schriften von Härtel (1868—1871, 3 Bdd.). Cyrns s. Kyros. Dacia, die heutige Wallachei, Moldau, Bukowina und Siebenbürgen, war reich an Getreide, Holz und Metallen, im Süden mehr eben, im Norden sehr gebirgig. Hanptstüsse waren außer den Grenzflüssen Dannbius (Donau) und Hierasus (Pruth) die Aluta und Marisia. Die Einwohner, dukoi, Daci, waren mächtig und kriegerisch, zugleich durch Sittenreinheit ausgezeichnet. Angnstns nahm ihnen ihre Besitzungen südlich von der Donau in Mösien ab; doch erst Trajan, der gegen ihren mächtigen und tapfern König Dece-balus einen heftigen Kampf bestand, unterjochte sie und führte römische Ansiedler ins Land, welche casch römische Sprache und Cnltnr unter ihnen verbreiteten (bah. noch ihr jetziger Name Rumänen). In späteren Zeiten räumten die Römer das Land und überließen es den eindringenden germanischen Völkern, namentlich zur Zeit der Völkerwanderung den Gothen, mit welchen die Urbewohner verwandt waren. Hör. od. 3, 6, 13. Tac. hist. 1, 79. Bio Cass. 51, 22 ff. Plin. 4, 12. Eutr. 8, 6. Jäösq vvfmftxai, Brautfackelu, die von der Mutter der Braut angezündet und bei der Heim-führung der Braut dem Brantwagen nachgetragen wurden. Auch die übrige Begleitung trug Fackeln und die Mutter des Bräutigams empfing an ihrer Thüre das Brautpaar mit Fackeln. Dadtcae, Juduca, persischer Volksstamm an der Grenze von Sogdiana, welcher mit den Sattagyden, Aparyten und Gandariern die siebente Satrapie bildete, in Bewaffnung aber den Baktrianern und Sogdianern gleich war. Hdt. 3, 91. 7, 66. Dadüclien s. Eleusinia, 6. Daedäla, dccidalcc, l) Gebirge an der lykischen Grenze in dem von den Rhodiern besetzten Landstriche von Karien, der Peraia der Rhodier; südlich davon lag am glaukischen Meerbusen die Stadt Daidala. Liv. 37, 22. — 2) Stadt in Indien {Gurt. 8, io. Just. 12, 7.), bereit Lage aber ungewiß ist. Dahae, z/aat, ein weit verbreitetes Volk sky-thischen Stammes, besonbers an der Ostseite des kaspischett Meeres, am Oxos urtb Margos — im hentigen Dahistan. Wir sinben sie als Reiter sowol in der Armee des Dareios als des Ale-xanber und in der des Antiochos. Arr. 3, 11, 3. 28, 9. 5, 12, 2. Gart. 7, 3. Liv. 35, 38. 37, 38. Nach Tacitns (ann. 11, 10.) schieb sie der Fluß Sinbes von den Ariern. Daidala, duiscda (Bilberfest), Feste des Zeus und der Hera in Boiotien, an welchen man eine Scene aus der Ehe dieser beiben Gottheiten sinn-bilblich darstellte. Man führte das Bild der Hera, bräutlich angezogen und eine Brautführern zur Seite, auf einem Wagen in feierlicher Procefsion |anf den Gipfel des Kithairon und opferte daselbst dem Zeus einen Stier und der Hera eine Kuh. Man unterschied die großen und die kleinen Daidalen. Die letzteren wurden von den Plataiern etwa alle 7 Jahre (?) in einem großen Haine bei Alalkomenai gefeiert. Man hieb jedesmal eine durch ein Vogelzeichen kenntlich gemachte Eiche ab und verfertigte aus ihrem Holze das Schnitzbild (datdulov) der Hera. An den großen Daidalen, welche alle 60 Jahre von den gesainmten Boiotern gefeiert wurden, waren 14 an den kleinen Daidalen gefertigte Schnitzbilder für die 14 Bnndesstädte bereit; diese wurden dann von den Städten in einer burchs Loos bestimmten Ordnung in gemeinsamer Proeession auf den Kithairon geführt, wo man durch Verbrennung derselben bei dem Opfer den großen 60jahrigen Festcyclns schloß. Paus. 9, 3. Daidalion s. Iveyx. Daidälos, /Jacsaloq, Daedalus (eig. der Künstler) , Sohn des Metiou oder des Palamaon, Enkel des Enpalamos, Urenkel des Königs Erechthens zu Athen, Zeitgenosse des Thesens und Minos. Er galt für den Erfinder der Standbilder, welche ausbreitend und mit geöffneten Augen dargestellt wurden, und mannigfacher Werkzeuge, wie der Axt, der Säge, des Bohrers, der Setzwage it. bgt. Auch war er ein geschickter Baumeister. Seinen Schweftersohu Talos, seinen Lehrling, der die Töpferscheibe, das Drechseleisen u. a. Werkzeuge erfanb, töbtete er aus Küustlereisersucht und
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